Ataribox/AtariVCS: Vorbestellungen im Wert von zwei Millionen US-Dollar in den ersten 24 Stunden

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In den ersten 24 Stunden konnte die Atari-Box etwa 8000 Vorbesteller anlocken, die sich Hardware im Wert von zwei Millionen US-Dollar sicherten. Die erste Million wurde schon nach sechs Stunden von etwa 5000 Vorbestellern erreicht. Bis Ende Juni können Freunde des Linux-Wohnzimmercomputers das Gerät vorbestellen. Vorbesteller zahlen bis Montag (2018-06-04) 199$ (danach 249$) für die schwarze, Onyx genannte Variante ohne Controller. Den klassischen Joystick gibt es für 29$, den modernen Xbox-360-artigen Controller für 49$ und das Paket aus beiden für für 59$. Bis Anfang übernächster Woche (2018-06-11) gibt es zudem die für Vorbesteller exklusive Collector's Edition mit Holzfront (299$ mit Classic-Jostick, 339$ mit beiden Controllern).

Die 36,8cm breite, 13,5cm tiefe und 4cm hohe Konsole soll ab Ende des Jahres von flex produziert, bis Juli 2019 an Vorbesteller ausgeliefert und danach im Handel angeboten werden. Sie ist mit einem AMD Bristol Ridge A10 Prozessor und einer Radeon R7 Grafik, 4GB RAM und 32GB Festspeicher (eMMC) ausgestattet. Externe Speicher können über USB und einen SD-Slot angeschlossen werden. Davon abgesehen stehe vier USB3-Ports, Ethernet, WLAN (Dualband: 2,4 und 5 GHz) sowie Bluetooth 5.0 zu Verfügung. Fernseher und Bildschirme werden mit HDMI 2.0 angeschlossen. Die per USB-C und Bluetooth anschließbaren Controller stammen von SystemA, die auch lizenzierte Nintendo Switch Controller herstellen. AMD soll neben dem Prozessor auch Anpassungen am Betriebssystem bereitstellen.

Das Betriebssystem soll auf einem nicht näher spezifizierten Ubuntu mit Linux 4.10 (Standardkernel von Ubuntu 17.04) basieren und mit einer Controler-tauglichen Oberfläche ausgestattet sein. Neben dem vorinstallierten Atari Vault mit 100 klassischen Spielen soll diese Oberfläche auch Zugriff zum Online-Store für Spiele sowie Video- und Musikinhalte bieten. Das Online-Angebot soll auch einen Abodienst für Cloud-Speicherdienste enthalten und Multiplayer-Spiele ermöglichen. Außerhalb des Atari UI scheint es möglich zu sein, etwa Steam zu installieren. Streamingdienste wie Netflix und Spotify sowie ein Browser sollen aus dem Atari UI erreichbar sein. Auch ein „Gaming Communities“ genannter Homebrew Channel soll verfügbar sein. Atari wird nicht müde zu betonen, dass die PC-Plattform und das Linux-Betriebssystem „open“ sein werden. Gesprochen wird außerdem von einer „Linux Sandbox“. Zur Erweiterbarkeit sagt Atari „run multiple operating systems at once“.

Was das Spieleangebot betrifft, so beschreibt Atari die Möglichkeit relativ unkompliziert Linux-Spiele für den Atari VCS Store anzubieten. Verschiedene Partner sollen schon die Portierung einiger ihrer Spiele angekündigt haben. Dazu gehört etwa das Studio Llamasoft Ltd., das für Atari gerade die schon für Atari VCS angekündigte Neuauflage Tempest 4000 entwickelt. Auch Nizzio wird genannt. Dieses Studio hatte in der Vergangenheit das für Linux angekündigte, aber letztlich nur für Windows erschienene Spiel RollerCoaster Tycoon World für Atari entwickelt. Ebenso dabei ist das von Atari gekaufte, geschlossene und später mit dem Rennspiel Gear.Club zurück gekehrte Studio Eden Games. Das ebenfalls Rennspiele entwickelnde Studio Monster Games ist auch in Ataris Liste der Parnter. Selbstredend nennt Atari auch das Studio Code Mystics als Partner, da dieses die mitgelieferte Spielesammlung Atari Vault portiert hat.

Interessant ist, wieso Atari die schwedische Non-Profit-Gruppe Gameaholic als Partner nennt. Die Gruppe veranstalte unter anderem LAN-Parties. Auch spannend sein dürfte die Rolle von Workinman, die eher html5-Spiele, Werbespiele und Kinderspiele entwickeln. Was Spiele von Chris Sawyer betrifft (Transport Tycoon, RollerCoaster Tycoon 1 und 2), so dürfte die Kooperation mit dem Mobile-Entwickler Origin8 interessant werden. Dieser hatte bereits bei den Mobile-Portierungen der beiden Spiele von Chris Sawyers Mobilspielefirma 31X assistiert.

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Was die Preise betrifft, so gibt es ein paar witzige Zahlenspielereien. Atari sagt, dass die vergünstigte Onyx-Variante bei 199$ um 33% rabattiert wurde. Damit ist der angestrebte Ladenpreis wohl 299$. Im Vergleich zum Vorbestellerpreis wären das ja nur 20% Rabatt. Die Versandkosten nach Deutschland betragen übrigens 35$. Benötigt wird eine Kreditkarte. Zoll, Steuern und sonstige Gebühren kommen noch dazu.

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