Thief: Deadly Shadows

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Über das Spiel

Vorsichtig... vorsichtiiig... MEINS! Diese und ähnliche Gedankengänge gehen den Spielern des 2004 veröffentlichten Thief: Deadly Shadows durch den Kopf wenn sie geheim und im verborgenen fremde Gemächer durchstöbern und Wertgegenstände an sich nehmen. In diesem Schleich-Action-First-Person-Third-Person Spielchen steuert ihr, übrigens nicht zum ersten Mal in der Geschichte der Computerspiele, den Meisterdieb Garret durch eine lineare Story in einem Mittelalteruniversum mit Steam-Punk Alüren. Neben den Einstiegsmissionen durchstreift man mit Garret sein Heimatstadtviertel, Prachtbauten und im späteren Verlauf des Spiels sogar indirekt die Vergangenheit. Man kooperiert und bestiehlt abwechselnd die verschiedenen Fraktionen, sich aufteilend in die Hammeriten und die Heiden, aber auch alles und jeden der sich sonst noch so in der teilweise sehr großen, mehrstöckigen und verwinkelten Spielwelt herumdrückt. Garret besitzt übrigens ein mechanisches Auge, was es ihm ermöglicht weiter entfernte Orte genauer unter die Lupe zu nehmen. Zusätzlich ist er ein Meister im Schlösser knacken, trägt stets ein Schlosserset mit sich herum und ist sich auch nicht zu fein Truhen und Türen ohne jeden Schlüssel zur Mitarbeit zu überreden.

Der Spieler sieht sich während derlei Taten übrigens einem minimalistischen Mausspielchen gegenüber gestellt. Der typische Egoshooterveteran dürfte nicht viel Spaß mit Thief haben oder sich zumindest einiger Umgewöhnung gegenübergestellt sehen. Wichtig in diesem Spiel ist das verdeckte Vorgehen. Oftmals quälend langsam drückt man sich an Wänden vorbei an den Ausschau haltenden Wachen. Im schlimmsten Falle kauert man in einer Ecke und hofft darauf, das der vorbeipatrouillierende Wachmann heute seinen unmotivierten Tag oder bereits einige Biere intus hat. Natürlich kann man rennen aber außer dem Spieler bekommt das auch jeder in der Umgebung mit der noch einigermaßen bei Bewusstsein ist und anschließend verstärkt nach einem Ausschau hält. Wer nicht aufpasst rennt tolpatschig schnurrstracks in den Schein einer Laterne oder Fackel hinein und wird auf mehrere Meter Entfernung entdeckt. Die Option sich dann bis an die Zähne bewaffnet in einen Raubmord zu stürzen wurde seitens der Entwickler beherzt minimiert. Wer jetzt die direkte Auseinandersetzung sucht, kann zwar vereinzelt siegen, wird dabei aber vermutlich viel Energie verlieren. Diese lässt sich zwar mit Energietränken auffüllen aber effektiv ist das alles nicht. Wird man entdeckt wird außerdem nach Verstärkung gerufen und sieht man sich erst mal mit 2 Gegnern konfrontiert stehen die Erfolgschancen eher schlecht. Viel eleganter ist es da Wachen auszutricksen. Mit Lärmpfeilen lassen sich diese in ganz andere Bereiche locken um sie so zu umgehen. Heimlich still und leise schleicht man sich durch einen Raum mit eigentlich laut hallendem Fussboden wenn man diesen vorab mit einem Moospfeil beschießt. Dies ist allerdings nur eine Auswahl der verschiedenen Pfeile, es gibt dann noch Gas, und Feuerpfeile die genau das tun wonach sie sich anhören. Wer sich mit diesen echt störenden Fackeln anlegen möchte greift eher zum Wasserpfeil um Ihnen von weitem den Gar aus zu machen. Ist es gar nicht anders zu meistern greift Garret als eines der letzten Mittel zum Breitkopfpfeil um einen lästigen Zeugen aus dem Weg zu schaffen.

Eleganter und kostengünstiger, immerhin möchte man ja Pfeile sparen, ist es da den Knüppel zu verwenden, sich anzuschleichen und denjenigen unbemerkt und vor allem leise bewusstlos zu schlagen. Danach ist übrigens noch nicht alles Elendshandwerk getan. Der bewusstlose oder leblose Körper muss anschließend noch an ein schattiges Plätzchen abseits verfrachtet werden. Wird dies versäumt und findet jemand den Körper ist erst mal für einige Zeit Großalarm. Damit die wilde Hatz bestehend aus Gegenstände entwenden und sich verstecken nicht zu langweilig wird, sieht sich Garret auf seiner fortschreitenden Reise unter anderem auch Zombies oder Baumwesen gegenüber gestellt die auf konventionelle Waffen mal so gar nicht reagieren. Für derlei Fälle aber auch darüber hinaus stehen dann Gegenstände wie Blitzbombe, Tretmine und Heiliges Wasser bereit... sofern man diese Gegenstände vorher kostengünstig beim Schwarzhändler seines Vertrauens erstehen konnte. Zwischen den Missionen kehrt Garret häufig in sein Heimatviertel zurück wo er neu aufmunitionieren und sich neu ausrüsten kann.

Spielen mit Wine

Thief gibt es wie so manchen Klassiker auch auf gog.com zu erwerben. Die Gog-Variante und eine unoffiziell hochgepatchte CD-Version bekommen auf WineHQ beide Platinum. Normaler DVD und CD release hingegen nur Silber. Ihr seht übrigens die CD-Version auf dem Stand 1.1, in meinen Augen vollständig benutzbar, daher eher ebenfalls mit Platinum zu bewerten als mit Silber.

Alternativen

Wer ein an Thief angelehntes Spielchen direkt für Linux sucht sollte sich das kostenlose The Dark Mod genauer ansehen.

Screenshots und Videos
andreas
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:)

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